Hotel Rose Heidelberg- 100 Jahre im Familienbesitz
 



Chronik

Um 750

Ein Einsiedlermönch baut sich eine Cella auf dem Felsrücken zwischen den beiden Bachläufen des Rohrbachs. Auf deren Grundmauern steht noch heute der Turm der Melanchthonkirche.

30.12.766

Erste urkundliche Erwähnung Rohrbachs im Lorscher Kodex (CL 789).

Mittelalter

Das Gasthaus "Rose" in Heidelberg Rohrbach ruht auf mittelalterlichen Grundmauern. Das Haus hat demnach eine Jahrhunderte zurückreichende Tradition, die freilich wegen der verloren gegangenen Akten nicht mehr im einzelnen aufgehellt werden kann. Im Hause Rose, befand sich wahrscheinlich schon seit dem Mittelalter bis Ende des 18. Jahrhunderts die kurfürstliche sogenannte Admodation. Mit diesem Wort, bezeichnet man, die herrschaftliche Strassen-Einnehmerei. Die Stelle wurde an den Meistbietenden versteigert und war mit der so sehr begehrten Personalfreiheit von Einquartierungen und Fronleistungen ausgestattet.

Um 1700

9 Rohrbacher Familien wandern nach Amerika aus.

1700

In Rohrbach leben 313 reformierte, 18 lutherische und inzwischen auch 35 katholische Familien. Der schnelle Zuwachs der Katholiken wurde durch den Kurfürsten forciert.

30.03.1796

† Herzogin Auguste, erste Gemahlin Max Josephs und Mutter des späteren Königs Ludwig I. von Bayern,stirbt in Rohrbach. 3 Tage lang bleibt die Herzogin im Schlösschen aufgebahrt.

26.8.1797

Goethe ist auf einem Spaziergang von Heidelberg aus von der Lage Rohrbachs tief beeindruckt und beschreibt dieses Erlebnis in seinem Tagebuch:

„Gegen abend ging ich mit Dem[oiselle] Delph nach der Pleine zu, erst an den Weinbergen hin, dann auf die große Chaussee herunter bis dahin, wo man Rohrbach sehen kann. Hier wird die Lage von Heidelberg doppelt interessant, da man die wohlgebauten Weinberge im Rücken, die herrliche fruchtbare Plaine bis gegen den Rhein und dann die überrheinischen blauen Gebirge in ihrer ganzen Reihe vor sich sieht.“

1804

Rohrbach hat lt. Gemeinderechnung 1076 Einwohner, worunter 1 Schultheiß, 2 Pfarrer, 3 Schulmeister, 4 Gerichtsverwandte, 1 Förster, 170 Bürger, 8 Beisassen (Ortsarme) und 73 Juden (und deren jeweilige Familien) aufgeführt sind.

An Gebäulichkeiten: 1 reformierte, 1 katholische Kirche, 1 reformiertes, 1 katholisches Pfarrhaus, 1 reformiertes Schulhaus, 169 Privathäuser und 82 Scheunen. Der Viehstand: 38 Pferde, 28 Ochsen, 270 Kühe, 58 Rinder, 125 Schafe und 300 Schweine, und natürlich „Kleinvieh“.

23.08.1807

Erste Erwähnung Rohrbachs in Eichendorffs Tagebuch.

27.11.1813

Zar Alexander von Russland kommt von Heidelberg her nach Rohrbach auf Besuch bei seiner Schwiegermutter Amalie und dem Badischen Großherzog. Sie alle übernachten im Schlösschen.

19.6.1815

Markgräfin Amalie kommt nach Rohrbach und wird hier von ihrem Schwiegersohn Zar Alexander am Vortag ihres Geburtstages empfangen. Sie lädt für den nächsten Tag Zar Alexander und Österreichs Kaiser Franz nach Rohrbach zum Essen.

Herbst 1817

Im Gasthaus „Rose“ befindet im Obergeschoß ein -wohl heimlicher – Paukboden. Dort findet – wieder einmal - ein burschenschaftlicher Waffengang Heidelberger Studenten statt. Als die vor der Tür auf der Landstraße Schmiere stehenden Wachtposten aus Neugier ins Haus kommen, um auch zuzusehen, meinen die Kombattanden, die Pedellen kämen und flüchten.Der beteiligte Student Alexander Pagenstecher berichtet:

„Ich im Paukwichs, den Schläger in der Hand,die Treppe hinunter, durch den Hof über eine Mauer und durch einen Nachbarhof in eine Scheune mit dreschenden Bauern, die über meinen Anblick sich höchlichst entsetzen und denen ich Verschwiegenheit anempfahl; die Heuleiter hinauf in einem Unterschlag und durch ein Loch in der Lehmdecke desselben in einen dunklen Raum, der mit Laub und Stroh gefüllt war.“

Dort verbringt er sich, bis die Nacht anbricht und sich herausstellt, daß alles „blinder Lärm“ war. Die Streithähne kehren zur Rose zurück und bringen den Paukgang zu Ende. Dem siegreichen Pagenstecher überreicht die Rosen-Wirtin einen dicken Strauß Herbstblumen, der Pedell der Universität holt ihn am nächsten Morgen aus dem Schlaf und steckt ihn für 8 Tage in den berüchtigten Karzer.

1850

Das Gasthaus Rose hatte damals 12 Fremdenzimmer und einen oberen Saal mit 15 Wirtstischen, 25 Stühlen und 14 Bänken. Ein neuer Braukessel fasste 2182 Liter. Es bestand ein Biergarten mit 450 Sitzplätzen, gegenüber der Rose.

Ostern 1856

Gründung des „Männergesangvereins Sängerbund“ im Gasthaus „Rose“.

05.08.1888

In den Morgenstunden tuckert ein bisher nie gehörtes und gesehenes Gefährt auf der Landstraße von Heidelberg kommend durch Rohrbach. Es sieht einer Kutsche zwar ähnlich, hat aber keine Pferde, die es ziehen. Und es kracht und stinkt ganz erbärmlich. Auf ihm sitzen eine Frau und zwei junge Männer: es ist Bertha Benz mit ihren beiden Söhnen Eugen und Richard. Sie wollen auf dem von ihrem Mann Carl Benz konstruierten„Benz-Motorwagen Nr.3“ nach Pforzheim zu ihren Verwandten fahren. So wird Rohrbach Zeuge der ersten Automobil-Fernfahrt der Geschichte. Die meisten Rohrbacher haben von dieser Fahrt vermutlich nichts gemerkt, da der Weg auf der Landstraße beim „Kreuz“ (heute Eichendorffplatz) nach rechts abbiegt und am Ortskern vorbei direkt zum Gasthaus Rose führte.

01.01.1921

Fritz Steinmann senior kauft das Anwesen Rose, nachdem er zuvor einen Betrieb am alten Bahnhof in Heidelberg ab 1909 zur Pacht hatte.

01.04.1927

Eingemeindung Rohrbachs in die Stadt Heidelberg.

1950

Fritz Steinmann junior übernimmt die Rose mit seiner Frau Hilda . Anbau von 8 Hotelzimmern.

30.06.1965

Rohrbach hat 12.147 Einwohner, davon leben 2145 in der Boxbergsiedlung.

01.01.1967

Tochter Heidi und ihr Ehemann Kurt Fein übernehmen die Leitung.

01.01.1971

Die Familien Steinmann und Fein laden zum Jubiläum ein – 62 Jahre im Dienste der Gäste“. Ein Glas Bier kostet 25 Pfennig, ¼ Badischer Wein 60 Pfennig, ein Rippchen mit Sauerkraut und Kartoffelpüree 1,30 DM.

01.08.1971

Weitere Zimmer werden angebaut.

01.11.1993

Beate Reese steigt in den elterlichen Betrieb mit ein.

01.07.2002

Die 4. Generation, Beate Reese übernimmt die Leitung im Hotel Rose. 

Werdegang von Beate Reese:

1981 - 1984 Lehre zur Hotelfachfrau im renommierten Hotel zum Ritter in Heidelberg.                                      1984 - 1990 in Zermatt ( Schweiz)  ****Hotel Schweizerhof , danach ***** Hotel Mont Cervin im französischen Restaurant Seilerhaus und im Restaurant Chez Gaby                     

1991 Meisterprüfung an der Hotelfachschule Heidelberg                                                                                      1992 / 93 noch ein Jahr ins 5 Sterne Hotel " Vier Jahreszeiten " nach München, als Bankett- Oberkellnerin. Dort war Beate Reese für den Ablauf im Bankett zuständig und umsorgte Gäste wie Bsp: Heinz Rühmann, Mario Adorf, Prinzessin Diana,  Thomas Gottschalk, Franz Beckenbauer und das deutsche Nationalteam, Hans-Dietrich Genscher, Michail Gorbatschow und viele mehr

01.08.2003

Der Restaurantbetrieb wird geschlossen und aus der Rose wird ein Hotel „garni“.

03.11.2003 & 08.09.2005

Die 5. Generation  erblickt das Licht der Welt.

01.01.2009

100 Jahre im Dienste der Gäste Familien Steinmann, Fein und Reese.

2010 - 2013

Alle Hotelzimmer und Bäder wurden renoviert, die Rezeption in den Eingangsbereich verlegt und das Restaurant für die Frühstücksgäste umgestaltet.

2014 -2017

Alle Zimmer haben nun Schallschutzfenster und Rolladen. Der Saunabereich wird erneuert mit einem großen Ruheraum für unsere Gäste. Einige Zimmer werden neu möbliert und die Restaurant Toilette modernisiert.

Januar 2018 

Und wieder finden Renovierungsarbeiten statt. 3 Zimmer werden komplett neu möbliert und bekommen die neueste Version der Designböden.

Januar 2019 

Ein neuer Elektrokasten muss im Eingangsbereich installiert werden. Die Heidelberger Feuerwehr will es so. Nur der Schrank alleine kostet 7500 €. Deshalb konnten wir nicht viel in den Hotelzimmern investieren. 5 Zimmer mit neuem Teppichbelag, 2 x neue Couch und einige Stühle. Dafür wurde der Restaurantboden neu gemacht.

Januar 2021

Am 1. Januar 2021 , haben wir das HOTEL ROSE-100 Jahre im Familienbesitz. Durch die Corona Krise können wir leider nicht feiern.

Hier ein Bericht der Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung